Cosplay,  crafting

Engel Cosplay: Jibril Part I

Nachdem das blaue Kleid mehr oder weniger fertig wurde, kam das andere Hauptteil des Jibril-Cosplays an die Reihe: die weißen Engelsflügel. Mit diesem Paar habe ich quasi alle Flügelarten durch – Fee, Dämon und nun Engel (evtl. fehlt noch die Feenvariante in Libellenoptik). Ich hatte lange überlegt, aus welchem Material ich die Federn machen sollte … Moosgummi, Filz oder Trittschallfolie? Schlussendlich hab ich mich für Filz entschieden, da es in meinen Augen das einfachste Material für mich war.

Jibril-Wing01

Als Basis malte ich grob die Flügelform vor und ordnete die Federn an. Als Gesamtgröße entschied ich mich für eine gute Mittelvariante, da ich mit den Flügeln im getragenen Zustand einigermaßen normal bewegen möchte und durch Türrahmen etc. passen will. Dann hieß es, aus 2 m x 50 cm Filz etliche Federn auszuschneiden. Diese sind in unterschiedliche Typen bzw. Bauweisen unterteilt: Die langen Schwungfedern sind doppellagig mit Draht in der Mitte und die oberen (ab ca. Mitte) dann nur noch einlagig ohne Draht. Da es jeweils Vorder- und Rückseite gibt, muss ich die Einzelfedern jeweils 2x pro Flügel herstellen, also insgesamt gibt es von jeder Federvariante viermal. Für die doppellagigen Exemplare sind es demnach acht Zuschnitte. Ich hatte bei der Materialauswahl nicht bedacht, dass so viele Lagen zusammenkommen, deswegen das Gewicht daher doch arg zunahm. Sie sind nicht schwer, hätten aber leichter sein können, was das Tragegefühl etwas angenehmer machen würde. Die Federn wurden an den Rändern schräg eingeschnitten, um die richtige Optik zu erhalten, und ich hatte bei den Schwungfedern mit einem Bleistift Schatten in der Mitte aufgemalt.

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Die Federn herzustellen, war der längste Part beim Basteln. Aber nachdem alle fertig waren, fing ich an, die längsten von unten nach oben auf eine Moosgummi-Basis zu kleben. Für den oberen Rand und als Gerüst bog ich mit der Heißpistole PVC-Rohre mit 1 cm Durchmesser zurecht und klebte die Platten jeweils um das Rohr an.

Jibril-Wing03

Wenn Ihr Euch fragt, warum das Moosgummi zweigeteilt ist … ich hatte wie gesagt, das Endgewicht unterschätzt und ganz am Anfang ein dünneres Rohr verwendet, das natürlich stark nachgab. Deswegen musste ich den oberen, noch federfreien Part abschneiden und die unteren Spitzen an ein neues Gerüst festkleben. Nach diesem Malheur verlieft der Rest aber reibungslos und ich klebte nach und nach die Federn an, bis alles bedeckt war.

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Bis dato war ich aber noch unschlüssig gewesen, wie ich das Ganze an mein Rücken befestigen sollte. Mein Ursprungsplan war, die überstehenden Stäbe zu einem “U” zu formen, um es von oben zwischen Rücken und Korsettschnürung reinzuschieben. Das funktioniert auch gut für leichte Aufbauten, aber nicht für diesen Fall. Ich wechselte also auf eine andere Befestigung mit PVC-Brett, Steckringen und Trägern. Ich habe quasi aus dem Brett zwei Rechtecke für die Grundform und zwei Streifen mit Löchern für die Schrauben ausgeschnitten, die die Steckringe fixieren sollen. In den zwei Brettern schnitt ich passende Aussparungen für die Querstreifen aus bzw. bohrte Löcher mit dem Dremel rein, sodass die Schrauben mehr oder weniger glatt mit der Brettoberfläche abschließen. Außerdem fixieren die Aussparungen die Streifen auf den Brettern. Alles wurde natürlich mit Kontaktkleber festgeklebt.

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Weitere Zwischenbilder von der Flügelhalterung habe ich nicht gemacht, weil ich – um ehrlich zu sein – auch nicht wusste, ob das Ergebnis nutzbar ist. Aber am Ende konnte ich doch was Brauchbares fabrizieren. Damit die Bretter sich angenehmer auf der Haut fühlen, habe ich auf der einen Seite mehrere Lagen Volumenvlies und als Abdeckung Filz aufgeklebt. Auf der anderen Seite sind die Halteringe, an denen die Stäbe eingesteckt werden. Für die Flügel habe ich extra noch Rohrwinkel gekauft, damit ich sie für den Transport auseinanderbauen kann. Zuletzt fehlen die Träger bzw. der Gurt. Letzteres verläuft um meinem Bauch unterhalb der Brust. Als Träger verwendete ich unsichtbare BH-Träger, die von den oberen Ecken des Bretts ausgehen und bis zum Gurt verlaufen. Das kann man sich quasi wie bei den Trägern am Rucksack vorstellen. Die BH-Träger waren ein Tipp gewesen und ich habe sie erst nachträglich angebracht.

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Somit sind meine Flügel fertig! Anders als beim Original habe ich auf die Dekoration verzichtet, da ich sie in pur Weiß schöner finde. Ich schaffe es schon, die Flügel allein anzuziehen, was etwas mühselig ist, aber nicht sooo kompliziert. Einfacher ist es natürlich zu zweit, da dann die schweren Flügelteile dann einfach aufgesteckt werden, wenn die Halterung bereits angezogen und fixiert ist. Aber einmal angezogen bleiben sie auch weitgehend da, wo sie sollen. Durch die Winkel kann ich die Ausrichtung der Flügel ändern, sei es für Fotos oder für die platzsparende Fortbewegung. Durch das Gewicht bewegen sie sich aber auch von allein, wie etwa beim Gehen, sodass ich sie ab und an wieder gerade/richtig drehen muss, sonst habe ich Schlagseite!

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