Lolita,  Nähen

Wa Lolita JSK: Start

Nähe ich nicht eigentlich aktuell an einem Cosplay? Ja, das tue ich. Aber irgendwie war mir der Sinn nach einem Näh-Quickie mit einem Lolitakleid, und was eignet sich besser dazu, als das Wa Lolita Kleidchen, das seit gut 2 Jahren auf die Vollendung wartet!


Schon vor 2 Jahren, als ich den Stoff gekauft habe, war ich hin und weg! So ein schöner Stoff und ich liebe Wa Lolita. Aber wie so oft funkte das Leben dazwischen und das Kleid versackte langsam aber sicher in der Stoffkiste und verschwand sogar aus meinem Bewusstsein – ich vergaß schlichtweg, dass ich bereits alles für ein JSK beisammen habe, und jederzeit mit dem Nähen los gehen kann!

Dann kam es doch kurzfristig in meiner Erinnerung hoch und bevor es wieder ins Nirvana verschwand, dachte ich mir, lieber jetzt als weitere 2 Jahre vertrödeln.

Das Design hat sich in der langen Zeit nicht wirklich geändert. Auch noch jetzt bleibt es weitgehend ähnlich der Entwürfe von Metamorphose, die den Substil einfach geil rüberbringen. Da sehe ich keinen Grund viel anders zu machen. Aber wie so oft bei mir sind Änderungen mitten im Prozess ein Ding der Möglichkeit und ich kann euch schon jetzt verraten … das Endergebnis sieht ein bisschen anders aus. 
Ich musste allg. ein bisschen anders vorgehen wie gewohnt, wie etwa auf meine geliebten Seitennahttaschen verzichten. Da ich den Stoffverbrauch des Prints sehr knapp kalkuliert habe (sonst würde ich zu viel bezahlen), ist es nicht möglich einen Saumumfang von etwa 220 cm zu nähen. Ich behalf mich mit einer Lücke, wodurch ein Bustle zu sehen ist, um den fehlenden Saumabschnitt zu ersetzen. Die zwei eigentlichen Seitennähte des Rocks liegen nun nicht mehr in der Seite, sondern sind jetzt verschoben, damit die Stoffkanten für den Bustle aufgehen. Schließlich wollte ich nicht noch mehr Stoff für zusätzliche Nähte sprich Nahtzugaben verschwenden.
Materialen für das Kleid
Durch die orthodoxe Lage der Nähte verschwindet auch der Reißverschluss, der eigentlich in der linken Seitennaht geplant war. Ich ersetze ihn durch einen großen Shirring im Rücken, sodass ich das Stück einfach über den Kopf anziehen kann. 
Teile eines Kimonos am Obi
Das Schnittmuster entwarf ich selbst und schnitt alle Teile passend zu. Die Planung war relativ easy, aber über die Reihenfolge muss ich doch etwas knobbeln, weil das Mittelteil des Vorderteils aus zwei sich überlappenden Teilen besteht. Diese richtig einzunähen und auch sinnvoll zu füttern, muss genau überlegt sein!
Der “Obi” habe ich mit 2 Reihen Goldborte verziert und an der Oberkante eine selbst gemachte Paspel in Beige genäht. Die Paspel soll den Obiage (ein Tuch, über den Obi) “vertreten”. Da ich im Rahmen meines Kimono Hime-Versuchs mich etwas über den Aufbau von Kimonos auseinandergesetzt habe, wollte ich ein paar der Teile des Kimonos immerhin symboblisch einbinden.
Das Shirring ist eine Standardaufgabe, das ich schon viele Male genäht habe. 2 Teile an der Oberkante verstürzen, Stofftunneln einnähen und Gummibänder einziehen. Und dann musste ich mit dem Oberteil stoppen, da ich feststellte, dass mir einige Sachen doch fehlen bzw. mir nicht gefallen. Als Umrahmung der Blende, die an der Oberkante des Oberteils verläuft, sowie für die Träger wollte ich eine Borte annähen. Ich wusste noch, dass ich eine Borte auch gekauft habe, aber nachdem ich sie rausholte, fand ich sie gar nicht mehr passend. Also schnell online Neue bestellt und erstmal warten, bis die Ware da ist.

Also schnitt ich den Rock zu und nähte ihn zusammen. Dabei arbeitete ich an den Kanten am Bustle Briefecken, damit die Ecken schön sauber liegen. Diese Kanten habe ich auch von Hand unsichtbar im Blindstich festgenäht.

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