Lolita,  Nähen

In den Spuren von Vanessa Ives – neues Kleid

In meinem vorhergegangenen Post schrieb ich, dass ich zukünftig eher Kleider in den Stilen schneidern möchte, worin ich mich richtig wohlfühle. Wie ihr euch denken könnt, bedeutet es im Endeffekt: vieles in dunklen Tönen wie Gothic oder “erwachsener” in Classic. Beim letzten Stoffmarkt Holland-Besuch war ich aber nicht wirklich nach einem neuen Outfit aus, eher war der Gedanke “Mal sehen, was ich so finde” und schwups, lachte mir ein schwarzer, leichter Baumwollstoff mit gewebten Streifen entgegen. Fasziniert blieb ich einige Minuten daran hängen und überlegte mir, wozu es gut passen konnte.

Und dann kam die Idee: Vor einiger Zeit hatte ich mir die Serie “Penny Dreadful” angeschaut. Darin geht es um eine Frau, Vanessa Ives, die vom Teufel begehrt wird und starke Fähigkeiten besitzt. Sie aber widersetzt sich immer wieder dem Teufel, wodurch all die Menschen um sie herum leiden und vor allem sie selbst, darunter auch ihre Kindesfreundin, die Vanessa einst betrog und nun vom einem Vampir entführt wurde. Um sie zu retten (und ihren Gewissen zu bereinigen) sucht sie zusammen mit dem Vater der Freundin nach der verlorenen Tochter.
So der Plot – das Setting ist im viktorianischen London und durchspickt mit verschiedenen Romanfiguren aus dem Gruselsektor: So treten noch Dr. Frankenstein und sein Monster auf, der ewig junge Dorian Gray oder Dracula. Im ersten Augenblick fand ich es sehr komisch all die literarischen Gestalten in einer Serie zu sehen, aber nach und nach verwebt es sich zu einer interessanten Geschichte. Hier gibt es ein Video, das gut wiedergibt, was in der Serie zu sehen gibt (Achtung, Spoiler).


Aber zurück zum Stoff: Nun ich liebe die Outfits, die Miss Ives bzw. Eva Green (die ich als einer der schönsten Frauen der Welt erachte) in der Serie trägt – viktorianisch und düster. Viele der Kleider sind wunderschön, für mich sprang aber eines ins Auge: das Schwarze mit den Spitzenärmeln.

Daran angelehnt werde ich nun mein neues Kleid nähen. Glücklicherweise fand ich auf dem Markt gleich den passenden Spitzenstoff, was ziemlich selten ist. Ich habe sonst nie auf dem Stoffmarkt Holland Spitzenstoffe gesehen.

An sich wird das Kleid einen Einsatz und Ärmel aus Spitze besitzen, an der Front befindet sich noch eine Leiste mit Knöpfen und Spitze sowie Taschen in den Seitennähten. Das Besondere hier ist, dass es nicht wie üblich ca. knielang wird, sondern bis zu den Waden reichen wird.
Ich fand es irgendwie unpassend, wenn das Kleid die übliche Länge hat, weil es so vom viktorianischen Flair abweicht. Und gerade das ist etwas, was ich an dem Kleid hervorheben möchte.

Außerdem habe ich von meinem letzten OP, Lady Grey, etwas Wesentliches gelernt: Bei Sommerkleidern, wo drunter keine Bluse getragen wird, muss das Futter aus Baumwolle sein! Ich hatte meine JSKs immer mit Futterstoff aus Chemiefasern gefüttert und da war es vollkommen in Ordnung. Nun seit dem letzten OP weiß ich nun, dass es so bei diesem Typ Kleid nicht funktioniert. Aber das hätte ich mir eigentlich denken können, denn Chemiefaser ist gleich nicht atmungsaktiv.

Wie immer ist der Schnitt selbst gezeichnet und die ersten Schritte ist wie gehabt: zuschneiden, Abnäher, Details nähen und dann nach und nach zusammennähen.

Das Gröbste ist bereits zusammen: Torso, Rock, Einsatz, Taschen und Reißverschluss. Es fehlen noch die Ärmel, der Hals und das Futter mit den Belegen. Sachen, die noch etwas kniffiger werden, da ich sie nicht so gerne mache. Das Futter ist übrigens schwarzer Batist, da das Schwarze mit der Spitze ein Sommerkleid werden soll.
Wie immer fehlt mir noch ein Name für dieses OP, aber das hat noch etwas Zeit, bis ich es benennen muss.

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