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Vintage-orientierter Hut

Die Tea Party Urban Fairytale rückt immer näher und auch ich muss langsam sputen, damit ich zu der Veranstaltung auch mein neues Kleid plus passendes Accessoire tragen kann.
Für mich war schnell klar: Auf dem Kopf trage ich ein Hut, und zwar eins, dass viktorianisch/vintage-artig angehaucht ist.
Schnell ein paar Inspirationen durchforstet und die Materialien gesucht. Ich war mir lange unsicher gwesen, aus welchen Rohstoffen ich den Hut machen sollte. Als Unterlage wäre Steifleinen oder Buckram richtig, ein verstärktes Gewebe aus gewebten Strängen. Das war mir aber doch etwas zu teuer, also musste eine Alternative her. Viele Anleitungen greifen auf Pappe und Heißkleber zurück, aber das gefiel mir auch nicht. So sehr ins Basteln wollte ich auch nich zurückfallen, außerdem passte eine Pappunterlage nicht zum Chiffon, der die Oberseite bekleiden wird. Aber dann fiel mir ein Material ein, das in Frage käme: Sinamay. Sinamay ist ein grobes Gewebe aus Abaca-Fasern, eine Verwandte der Bananenpflanze. Viele kennen das Material von den Hüten vieler englischer Damen zu Pferderennen oder noch eher als Grundmaterial von Fascinators. Es erschien mir ideal als Untergrund: leicht, stabil, gut zu überziehen und günstig. Die passende Form zu finden, war dagegen etwas schwerer, da es meist nur kleine Fascinator- oder Riesenhüte-Rohlinge gibt. Irgendwann fand ich dennoch ein gutes Modell und bestellte mir alles, damit ich mein Hut zusammenstellen konnte.

Der Rohling hat eine Midi-Größe, ca 25 cm im Durchmesser, und besitzt eine Krempenseite, die etwas höher und steiler ist. So ziemlich das, was ich auch suchte. Da es erst mein zweites Mal ist, dass ich eine Hutbedeckung mache (das erste war ein Tricorn), hatte ich keinen genauen Plan, wie ich vorgehen sollte oder wie es nachher genau aussehen soll. Aber da machte ich mir keine so großen Sorgen und fing einfach wagemutig an. Das bereits angenähte Schrägband wurde entfernt und das Chiffon zugeschnitten: eine Oberseite und die Unterseite der Krempe, die gerüscht wird.

Abgesehen vom Annähen der Krempe war alles am Hut reine Handarbeit. Daher langsam kam ich auch voran, aber es war ziemlich angenehm, dieses Tempo zu haben. Und so wurde auch viel besser gearbeitet, weil durch die Rundungen und Krümmungen die Maschinennaht nicht immer passt.

Obenauf kam als kleine Zierde das graue Picotband, das ich im Zickzack aufnähte. Am Rand wurde ebenfalls der schwarze Picotband als auch das Streifen-Schrägband angenäht. Das hatte etwas gedauert, aber es ging. Im Inneren kam wieder das ursprüngliche Einfassband als Abgrenzung rein und auch ein Haarkamm zur Befestigung wurde angenäht. Im Großen und Ganzen keine schwere Arbeit, aber langsam und etwas fummelig wegen der Handarbeit und Krümmungen.

Als Dekoration kamen noch graue Rosen sowie zwei Federn dazu, die ich mit dem Lockenstab leicht geformt hatte. Für einen viktorianisch-angelehnten Hut ist es noch sehr schlicht und einfach, aber mir war nicht nach diesen pompösen Hutbauten.

Und weil man es so nicht wirklich vorstellen kann, wie es getragen ausschaut (und weil ich mich an einer passenden Frisur ausprobierte), gibt es auch Tragebilder.

Die Haare habe ich nach einer Anleitung auf Youtube gemacht, nur meinen Pony hatte ich außen vor gelassen. So ganz ordentlich hatte ich es nicht frisiert, aber es klappte bereits beim ersten Mal ganz gut und war nicht so schwierig. Ich bleib bei dem und werde es nur zum Event ordentlicher arbeiten.

Wenn ich bereits Haare und Hut hatte, warum denn nicht schnell das Kleid überwerfen? Ja, das Kleid ist auch fertig. Ich hatte nur keine Gelegenheit gehabt, es ordentlich zu fotografieren. Ich hoffe, ich kann es bald nachholen. Aber für euch gibt es nur einen kleinen Sneak Peak, das richtige Outfitbild kommt dann.

Die Kette ist von Elegant Feather, eine junge Marke, die sich auf Ketten im Classic Stil spezialisiert hat. Sie passt so gut zum Kleid und schaut super aus! Ich schreibe dann noch irgendwann ein ordentliches Review dazu. Somit habe ich alles für das Outfit und kann entspannt nächste Woche nach Berlin fahren. Ich hoffe nur, dass Wetter spielt mit – das Outfit habe ich für sommerliche Temperaturen zugeschnitten und wenn es zu kalt wird, werde ich schnell frieren.

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