Lolita,  Nähen

Teil 2: Classic Grey-Pink JSK

Die Woche über hatte ich wieder Uni gehabt, wo ich die ganzen Tage draußen auf dem Feld war und Apfelbäume gemessen habe (Ökophysiologie). Die Fragestellung wurde 100% verfehlt, aber interessant war es dennoch. (Die Bäume sollten eigentl unter Trockenstress stehen, aber am Ende wurden sie eher ersäuft!) xD
Deswegen kam ich erst heute wieder dazu was zu nähen und habe den Torso und den Rockteil fast fertig.
Zuerst wurden aber die fehlenden Belege und das Futter zugeschnitten, was im Gegensatz zum eigentl Zuschnitt ohne Zicken vonstatten ging.

Danach hatte ich zum ersten Mal die Gelegenheit gehabt den Overlockfuß meiner Bernette inkl. Spezial-Overlockstich auszuprobieren und ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. ^^
Ich kannte solche Stiche nur von den Overlockmaschinen an sich und das war das erste, wo es von einer normalen Nähmaschine kam. Die Optik des Stiches finde ich sehr schön und der Stoff kann nicht abribbeln.
Aber es braucht wirklich lange für die Strecke! Mit den Overlocks brauche ich keine Minute für ein Schnittteil und hier sicherlich 5 Minuten. Leider ein dickes Minus für die Dauer und ich werde in Zukunft öfter was füttern wollen um viele Nähte nicht versäumen zu müssen. ;.;

Noch Vlieseline an den benötigten Stellen aufgebügelt und los ging es mit dem Torso.
Da habe ich beim vorderen Mittelstück die schrägen Biesen aufgenäht und danach alle Teile vernäht. An sich keine schwere Sache, aber ich habe ein wenig mit der Passform zu kämpfen gehabt. Das wurde aber nach einigen Auftrennungen und Neu-Anders-Annähen ausgebessert.

Es folgte der Rockteil, da wurden zuerst die Teile aneinander genäht. Der Print passt an den Seitennähten exakt überein, da bin ich stolz auf mich. Von den auf der Rückseite will ich nicht reden. xD
Dann den Saumpart zusammen genäht und auf zum Biesennähen.

Da Goldkind gefragt hat, wie ich auf lange Strecken Biesen nähe, werde ich diesen Schritt etwas genauer ausführen. Es kann gut sein, dass ich es übelst umständlich mache, aber es funktioniert und das Ergebnis sitzt.

– Der Test –

Ich fange damit an, dass ich die gewünschten Faltkanten mit Stecknadeln vorstecke und falte es dann provisorisch vor um zu sehen, wie es ausschaut.
Die Abständen, auf denen ich die Faltkanten lege, plane ich vorher auf Papier. Erfordert zwar ein wenig Kopfakrobatik und ein bissle Vortesten am Stoff selbst, aber es geht schon.

– Was Grün ist, wird nachher zur Biese. –

Von links, rechts ist das Saumende: 2cm Abstand – 3,75cm Biese – 1,5cm Abstand – 4cm Biese – 1,5cm Abstand – 4cm Biese – Restlänge.
Von den 2cm ist davon schon die Hälfte Nahtzugabe und der Rest ist Abstand. 3,75cm kommt dadurch zustande, weil die anderen Biesen 2cm breit sein sollen, aber diese werden wegen der Naht vom Vorgänger ein bisschen verdeckt. So sieht man am Ende keine 2cm-Biese, sondern etwas weniger. Daher auch 3,75cm, damit alle drei Biesen gleich breit wirken/aussehen. 1,5cm Abstand zum Verdecken der Naht des Nachfolgers und eben 4cm Biese, damit draus dann die mit 2cm werden.
Für diejenige, die sich fragen, wie ich auf diese komischen Zahlen komme.

Ich fange dann an von einer Seite aus, am liebsten dort wo es eine gerade Kante gibt, nur die erste Biese zu falten (das ist die 3,75cm). Ich messe von der Kante bis zur Faltkante (2cm+Hälfte von 3,75cm) und stecke es fest. Etwa eine Handbreit daneben dasselbe und stecke es wieder fest und nochmals eine Handbreit daneben usw. bis ich es durch habe.
Wichtig hierbei: Akurat messen! Da wird nicht geschummelt oder schnell gemacht. Auch wenn es nur einen Millimeter daneben liegt, wird das behoben. Das ist wichtig, weil von dieser Biese aus der Abstand zur nächsten vermessen wird. Ist es da schon schief, wird es zur nächsten weitergetragen usw.
Dann mit der gewünschten Breite absteppen, hierbei auch super exakt nähen! Diese Hilfsstriche auf der Nähplatte neben dem Fuß sind nicht zur Dekoration da.

Für die nächste Biese geht man dann genauso vor, nur misst man den Abstand von dem davor und es geht dann immer von Biese zu Biese so weiter.

Diese Methode dauert zwar sehr lange und ist viel mit Nachmessen und Fummelei verbunden. Aber es ist am Ende wirklich schnurgerade, wenn man es richtig macht. Aus Faulheit bügle ich nicht vorher die Faltkanten, aber wegen dem exakten Absteckens und Nähens macht das kein Problem.

– Zuletzt wird alles glatt gebügelt. –

Zum Schluss wurde der Saumpart an dem restlichen Rockteil angenäht und den Saum doppelt eingefaltet, so dass es ausschaut als gäbe da noch eine “vierte” Biese. Als nächstes kommen die Spitze und das Bändchen am Rock dran, aber das wird morgen (oder ein ander Mal) gemacht.

2 Kommentare

  • Tyrannchen

    Du kannst sonst auch versuchen mit einem etwas breiteren Zickzackstich zu versäubern. Vielleicht geht das schneller. Das mach ich immer so. Ich glaub zwar meine Näma hat auch sonen Overlockstich, aber den hab ich noch nicht ausprobiert xD

    Und ich glaub sowas wir ihr mit den Bäumen hab ich mal in der Art an Efeu gemacht. Man war das langweilig xD

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