Lolita Seamstress VI
Damit hat man schon den größten Anteil hinter einem (richtigen) Lolita-Kleid abgehandelt. Im letzten Teil versprach ich aber noch separat das Shirring und die Schnürung zu beschreiben, bevor wir diesen Kapitel (beinahe) abschließen können. (Ich habe das Gefühl, dass ich noch was vergessen hab, aber ich komme zurzeit nicht darauf.)
Bei einer Schnürung werden durch gegenüberliegende Ösen ein Band gezogen, mit dem man die Weite der betroffende Partie einziehen kann. Bei einem Shirring (der deutsche Begriff dazu ist Smok) wird durch Gummifäden oder -bänder der Stoff zusammengezogen. Es bleibt aber elastisch, sodass der Stoff ausgedehnt werden kann.
Optisch gibt es auch zu unterscheiden: Eine Schnürung wirkt allgemein edler und eleganter als ein Shirring, da das Erscheinungsbild viel ruhiger ist. Außerdem kann ersteres auch nur als Dekoration genützt werden.
– Stained Glass Print, Moitie – |
– Julia Mini, Atelier BOZ – |
– Scallop Lace Ribbon, Victorian Maiden – |
– Magic Princess, AP – |
Das Shirring kann dagegen nicht überall plaziert werden, aber im Gegensatz kann die Breite des Elements variert werden. Entweder über den gesamten Bereich oder nur partiell. Full-Shirring bezeichnet demnach das Shirring in der kompletten Breite des Bodices.
– CL Sweet Shooting Star, Twinkle Journey Puff Sleeve, Little Squirrel Shirt, Meta – |
Und natürlich gibt es die beliebte Kombi von beiden zusammen. Das sieht man vor allem im Rücken, wobei die Schnürung eher zur Zierde als Nutzen angebracht wurde.
– Andy Down Sailor, AatP – |
Schnitt-technisch sind die Elemente nicht sonderlich schwer einzubauen. Beim Shirring wird das gewünschte Stück in die Breite verlängert und mit Tunnel versehen, worin die angezogenen Gummibänder befestigt sind. Beim Schnürung ist es etwas komplizierter. Die einfachste Methode ist, in den Nähten Schlaufen (sh. Julia Mini Dress) oder Spitze mit Bogenkante (sh. Magic Princess) einzunähen. Die andere ist Einsätze mit anzunähen, die dann z.B. Ösen beinhalten (sh. Stained Glass).