Lolita Seamstress

Lolita Seamstress VI

Der große Bereich der Schnittmuster wurde durch die Teile 2-5 einigermaßen gut durchleuchtet.
Damit hat man schon den größten Anteil hinter einem (richtigen) Lolita-Kleid abgehandelt. Im letzten Teil versprach ich aber noch separat das Shirring und die Schnürung zu beschreiben, bevor wir diesen Kapitel (beinahe) abschließen können. (Ich habe das Gefühl, dass ich noch was vergessen hab, aber ich komme zurzeit nicht darauf.)

Sowohl das Shirring als auch die Schnürung sind Elemente, die dazu dienen, das Kleidungsstück variabel in der Breite zu halten, sodass einige Kleidergrößen reinpassen können.
Bei einer Schnürung werden durch gegenüberliegende Ösen ein Band gezogen, mit dem man die Weite der betroffende Partie einziehen kann. Bei einem Shirring (der deutsche Begriff dazu ist Smok) wird durch Gummifäden oder -bänder der Stoff zusammengezogen. Es bleibt aber elastisch, sodass der Stoff ausgedehnt werden kann.

Der wesentliche Unterschied zwischen dem Shirring und der Schnürung ist die Weite, die reguliert werden kann. Die Schnürung kann nur begrenzt Umfang aufnehmen, da sonst zur sehr Stoff aufgestaut wird und es zu einem Wulst kommt, was nicht schön ist. Tendenziell geht der Rahmen bis zu ca. 10-15 cm Mehrweite. Das Shirring dagegen kann mehr Stoff aufnehmen, da die zusammengezogene Stoffmenge gleichzeitig Zierde ist. Daher passt teilweise sogar das doppelte an Stoff rein, als das Zielmaß ist.
Optisch gibt es auch zu unterscheiden: Eine Schnürung wirkt allgemein edler und eleganter als ein Shirring, da das Erscheinungsbild viel ruhiger ist. Außerdem kann ersteres auch nur als Dekoration genützt werden.

Die Platzierung der Elemente kann sehr unterschiedlich sein. Bei der Schnürung ist eigentlich jede Seite des Bodices möglich: Vorne, hinten, seitlich oder schräg-seitlich.

– Stained Glass Print, Moitie –

– Julia Mini, Atelier BOZ –

– Scallop Lace Ribbon, Victorian Maiden –

– Magic Princess, AP –

Das Shirring kann dagegen nicht überall plaziert werden, aber im Gegensatz kann die Breite des Elements variert werden. Entweder über den gesamten Bereich oder nur partiell. Full-Shirring bezeichnet demnach das Shirring in der kompletten Breite des Bodices.

– CL Sweet Shooting Star, Twinkle Journey Puff Sleeve, Little Squirrel Shirt, Meta –

Und natürlich gibt es die beliebte Kombi von beiden zusammen. Das sieht man vor allem im Rücken, wobei die Schnürung eher zur Zierde als Nutzen angebracht wurde.

– Andy Down Sailor, AatP –

Schnitt-technisch sind die Elemente nicht sonderlich schwer einzubauen. Beim Shirring wird das gewünschte Stück in die Breite verlängert und mit Tunnel versehen, worin die angezogenen Gummibänder befestigt sind. Beim Schnürung ist es etwas komplizierter. Die einfachste Methode ist, in den Nähten Schlaufen (sh. Julia Mini Dress) oder Spitze mit Bogenkante (sh. Magic Princess) einzunähen. Die andere ist Einsätze mit anzunähen, die dann z.B. Ösen beinhalten (sh. Stained Glass).

~ Die Lolita Seamstress-Reihe ~

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