Lolita Seamstress

Lolita Seamstress III

Beim letzten Beitrag der Lolita Seamtress Reihe habe ich die generellen Schnittmuster von Lolita-Kleidern gezeigt, die immer wieder in Gebrauch sind.

Als mögliche Schnittmusterquellen wurden die Gosurori– und Otome no sewing-Magazine genannt. Welche Unterschiede zwischen beiden Magazinformaten vorliegen und welches Magazin nun “besser” ist, stelle ich euch vor.

– Gosurori Vol.6 versus Otome no sewing 3 –

Meine direkten Vergleichsobjekte sind die Gosurori Vol. 6 und Otome no sewing 3. Die anderen beiden Magazine der Otome no sewing besitze ich nicht, habe aber durch alle Ausgaben einmal durchblättern können. Ebenso besitze ich drei Gosurori-Magazine, sodass mein Eindruck der beiden Formate auf die gleiche Anzahl an Heften beruht.
Die Otome no sewing ist das Nachfolgerformat der Gosurori, von daher sind einige Ähnlichkeiten vorhanden, aber auch einige wesentliche Unterschiede.
Hier erstmals die formalen Merkmale:
  • Beide Magazine haben das gleiche Größenformat (29,5 x 23,5).
  • Für die Otome no sewing habe ich 23€ bezahlt, die Gosurori war damals ähnlich/gleich teuer gewesen. Im Secondhand-Markt kann die Gosurori teurer sein, da es langsam einen Sammelwert besitzt. In Yenpreisen kostet die Otome no sewing 1100 Yen und die Gosurori 943 Yen.
  • Die Otome no sewing hat 96 Seiten, die Gosurori 136 Seiten.
Beim Otome no sewing fehlen 40 Seiten im Vergleich zur Gosurori und das ist beim Inhalt deutlich spürbar.
– Musterzahl bezieht sich auf jedes Kleidungsdesign, egal mit wie vielen Grundmusterwiederholungen. –
Es kann gut sein, dass ich mich etwas verzählt haben könnte, aber unter dem Strich ist der Unterschied an der Anzahl der Muster sehr deutlich. Wo früher bei der Gosurori eine Vielzahl an verschiedenen Kleidertypen und Stilrichtungen vertreten waren, so ist bei der Otome no sewing dies sehr stark reduziert.
Das hängt aber nicht nur allein von der Seitenzahl ab, auch die Gestaltung bzw. das Layout der Magazinseiten hat sich stark verändert.
– Otome no sewing 3 –
– Gosurori 6 –

Anstatt wie bei der Gosurori jeden cm² ausnutzen zu müssen, wurde bei der Otome viel Raum für einzelne Objekte gelassen und diese mit vielen Trage- und Detailbildern versehen.
Ebenso wurde bei den Schnittmusterseiten gehandhabt. Bei der Gosurori wusste man manchmal nicht, welces Kleidungsstück wo anfängt, bei der Otome no sewing steht man gefühlt vor einem halbleeren Kleiderschrank.
– Schnittmuster: Oben Otome no sewing, unten Gosurori –
– Musterbogen: Oben Otome no sewing, unten Gosurori –
– Bild-für-Bild Anleitung: Oben Otome no sewing, unten Gosurori –
Es ist auf jedenfall entspannter für’s Auge, wenn weniger Gewusel auf der Seite ist. Ein weiteres Detail ist mir noch aufgefallen, nachdem ich mir die Musterseiten genauer ansah. Neben der Tatsache, das die einzelnen Bilder mehr Platz haben, wurden generell mehr Zwischenstandbilder im Näh-Prozess mitgegeben.
– Gosurori –
– Otome no sewing –

Als Beispiel nehmen wir die Bilder für ein Torso-Stück eines Kleides. Wogegen bei der Gosurori man sofort ein zusammengenähtes Torso-Teil sieht, sind bei der Otome no sewing noch die einzelnen Nähschritte zum fertigen Torso-Bereich festgehalten worden.
Halten wir fest: 
Es sind bei der Gosurori mehr Schnittmuster enthalten. Man hat bei der Otome no sewing weniger Muster und man zahlt daher mehr pro Schnittmuster. Bei der Otome no sewing sind die Anleitungen aber im Schnitt ausführlicher, hübscher und besser verständlich aufgebaut.
Mein Fazit:
Beide Magazine sind gut. Je nachdem zu welcher Anwendergruppe man angehört, ist aber das eine oder das andere Heft besser.
Sollte man noch Näh-Anfänger sein und man versteht nicht im Ansatz, wie man von Zwischenschritt 1 zu 2 gelangt, da ist die Otome no sewing die bessere Wahl.
Beherrscht man das Nähen auf einer guten Basis und man sucht nur viele Schnittmuster für die Kleider, so ist die Gosurori definitiv die bessere Wahl.

Natürlich ist der Aspekt der Aktualität eine andere. In der Gosurori sind die Schnitte zum Teil “modisch” veraltet und es sind viele Misch-Stile vertreten. Bei beiden Magazinen stimmen die angegeben Größen nicht für westliche Maße. Eine Anpassung der Schnittmuster muss man daher fast immer vornehmen.

Daher werde ich in Zukunft keine große Otome no sewing-Käuferin sein. Ich habe schon mein Grundstock an notwendigen Schnittmuster mit der Gosurori gefüllt und kaufe die neuen Magazine nur, falls ein spezielles Muster bei liegt, die ich noch nicht besitze.
(Bei der Otome no sewing 3 war es zB die vielen Cardigan-Schnitte und die legeren Non-Lolita Kleider.)

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