Lolita Seamstress

Lolita Seamstress I

Ich hatte lange überlegt, was man der Umwelt gehaltvoll Wertvolles mitgeben kann. Meine bisherigen Postings sind doch recht normaler Natur und bestimmt durch x-beliebige Blogger ersetztbar, insbesondere wenn man den internationalen Raum betrachtet.
Also was kann ich und das auf keinem so schlechtem Level?
Nähen … und nochmals Nähen und … ja Nähen!
Da ich euch meine fünf Jahre Näherfahrung in einem Megabeitrag nicht antun will, kommt alles schön häppchenweise und unter einem bestimmen Thema pro Posting. Angefangen bei den Basics bis hin zu speziellen Lolita-Handcrafts. In welchem Tempo die Reihe erscheint, ist ungewiss, je nachdem wie ich Lust habe.
Außerdem greift diese Serie vieles aus meinen Lolita-Näh-Workshops auf, die ich auf Conventions anbiete. Der Inhalt ist aber nicht 100 % das Gleiche.
Ich bin keine gelernte Schneiderin, noch habe ich ein Nähkurs besucht. Ich habe das Grundlegendste von meiner Mutter gelernt, die eine Schneiderausbildung angefangen hatte, und den Rest durch viel Eigenrecherche und Try-and-Error angeeignet. Das Internet gibt viel Material über Techniken und andere wertvolle Tipps her, aber alles kann es nicht ersetzen. Ich erhebe auch nicht den Anspruch, alles korrekt zu machen oder auf dem Niveau einer gelernten Person zu arbeiten. Aber für meine Ansprüche und Vorstellungen reicht es locker.
Diese Serie wird nie einen guten Nähkurs ersetzen, aber ich will euch nur einen groben Überblick geben, was man alles dazu braucht, und ihr nicht so blind in diese Materie reinstapft, wie ich es damals getan habe.

Fangen wir aber also an.
Die Ausstattung

Ohne die Grundausstattung können wir nicht anfangen. Ich zähle einfach mal auf, was ich alles auf regulärer Basis benutze:
  • Stoffschere: nur zum Stoffschneiden!
  • Kleine feine Schere/Nahtauftrenner
  • Stecknadeln én masse
  • Garnnadel: verschiedene Stärken
  • Stoffkreide: weiß und bunt, manchmal auch ein Farbfilzstift
  • Garn in diversen Farben
  • Vlieseline: weiß und schwarz; mittlere Stärke reicht aus, um den Stoff hinreichend zu verstärken
  • Maßband
  • Feuerzeug: zum Abschließen von Bändern
  • Lineale: normal, sehr lang aus Alu und Schneider-Kurvenlineal (letzteres wichtig für die Schnitterstellung)
  • Gummibänder: verschiedene Stärken, in schwarz oder weiß
  • Nähmaschine
  • Overlockmaschine (optional zum Versäumen, aber es ist toll eins zu haben!)

– Eine kleine (&unvollständige) Übersicht, was ich aufgezählt habe. –

Damit hat man einen guten Grundstock, was fehlt sind dann spezifische Materialien wie Stoff, Knöpfe/Reißverschluss und Kurzwaren. Kurzwaren wie Spitze kaufe ich ungern auf Vorrat, meist bleibt es immer bei den Mengen, die ich für das aktuelle Projekt brauche.

Wenn man zu der Gruppe gehört, die IMMER nähen, können solche Hamstereinkäufe funktionieren. Aber für Personen mit ca. 3-5 Kleider im Jahr und/oder weniger Spitzenverbrauch ist das eher ein Minus. (Außer man hat DIE Traumspitze gefunden und man kann es nicht mehr nachkaufen.)

Das Herz jeder Schneiderstube ist die Nähmaschine und es ist meist auch die teuerste Anschaffung (neben der Overlook)! Man muss nicht das teuerste Modell kaufen. Es hängt davon ab, welche Bedürfnisse erfüllt werden sollen. Im Grunde reicht es aus, wenn die Maschine folgendes hat/kann:

  1. Einen Geradstich, der ohne Probleme näht; z. B. durch viele Lagen oder rutschigen Stoff. Der Stich sollte einwandfrei verstellbar sein: lange/kurze Stichlängen und  Ober-/Unterfadenspannung.
  2. Vernähen/Verriegeln: Zurück- & Vorwärtsnähen zum Befestigen der Naht am Anfang und Ende, meist ist es eine Taste oder Knopf zum Drücken.
  3. Zickzackstich zum Versäubern bzw. ein Overlook-Stich, damit der Stoff am Rand nicht ausfranst. Der Zickzack sollte ebenfalls in der Breite verstellbar sein.
  4. Knopflochstich, der gut funktioniert.
Zu den Stichen gehören auch noch die entsprechenden Nähfüße, da benutze ich eigentlich nur drei: Allzweck-, Reißverschluss- und Knopflochfuß.
Da bei Lolita-Kleidung meist nur Baumwolle verarbeitet wird, muss die Maschine nicht so leistungsstark sein wie jetzt eine, die mit Leder funktioniert. Aber eine Schichtdicke von mindestens vier Lagen sollte das Gerät packen können, falls eine Jacke oder ein Mantel auf dem Plan steht. Eine ausreichende Beratung, welche Maschine zu wem passt, sollte vorher gründlich beim Fachhändler gemacht werden.

Über Kommentare, Fragen und Kritik würde ich mich sehr freuen!

Ein Kommentar

  • mysli

    Da bin ich ja mal gespannt auf deine Tipps.
    Bisher beinhaltet das noch nichts neues für mich, aber mal sehn was ich aus den späteren Teilen mitnehmen kann! (Und schaden kanns ja eh nicht.)

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