crafting,  Japan

Walking with the Maikos – Part II

Als nächstes kam meine Kanzashi dran.
Da gab es schon einige Tutorials dazu, in englischer Sprache. Da ich ja nicht gleich in die volle Kanzashi-Kunst einsteigen wollte, sondern nur ein gediegender Kopfschmuck herstellen mag, blieb ich bei einer einfachen Ausführung mit 2 Blütenblätterformen.
Im Grunde hatte ich folgende als Hauptanleitungen genommen: #1, #2, #3.
Es gibt auch etliche Videos auf Youtube, aber ich blieb bei den dreien, was mir auch reichte.
Erstmals hieß es die Materialen anzuschaffen, sprich Stoffe in verschiedene Farben, Kleinzeug als Dekor, Kleber und Drähte.
Ich holte mir Baumwollstoffe von Rot bis Gelb. Bei allen Tutorials würde empfohlen die Stoffe zu steifen und das habe ich auch mit normaler Speisestärke gemacht. Ungefähr 3-5 EL Stärke auf 2 l Wasser, die Info habe ich hier entnommen.
Das klappte auch beim ersten Versuch, der Stoff war schon steif und ließ sich gut bearbeiten.
Ich wählte als Quadratgröße 25mm x 25 mm. Damit waren die Blüten klein genug für mich, aber noch so groß genug, dass ich ohne große Probleme falten konnte. 
Ich hatte wie schon erwähnt zwei Blütenblattformen gehabt: die runde und die spitze Form. (Keine Ahnung, ob sie auch Namen haben.)

Runde Blütenblätter
Rund Schritt 1: Quadrat zu Dreieck –
Rund Schritt 2: Dreieck zu Quadrat –

Rund Schritt 3: Hälftig umklappen –

Rund Schritt 4: Am Boden kürzen – 

 – Rund Ende: Fertiges Blatt –

Spitze Blütenblätter
Der erste Schritt ist genauso wie bei den runden; Von Quadrat zu Dreieck.

Spitz Schritt 2: Hälftig falten –

Spitz Schritt 3: Wieder hälftig falten –

Schritt 4 ist auch das Abschneiden am Boden, hier aber etwas mehr als bei den runden Blättern.
Spitz Ende: Fertiges Blatt –
Bei den spitzen Blättern sollte man aufpassen, dass diese in eine Richtung gefaltet werden. Sonst hat man die Ausrichtung mal auf der einen oder anderen Seite.
Die Blätter werden dann mit Sicherheitsnadeln gesteckt und auf ein Brettchen mit einer dünnen Schicht Reiskleber gestellt. Ich benutze Reiskleber, weil es die Stoffseiten schön verklebt und nach dem Trocknen diese sicher verschlossen sind und auch gehärtet, sprich da geht weniger kaputt bei Berührung.
Das Rezept für den Kleber findet ihr im Tutorial #1, was ich aufgelistet habe. Die Blätter standen für ca. 1 Std im Reiskleber, währenddessen fertigte ich die Blütenbasis an.
Aus Pappe schnitt ich Kreise mit 1cm Durchmesser aus und bekleidete eine Seite mit Stoff aus.
In diese Scheiben stach ich ein Loch und führte Draht durch, was als Stängel fungiert. Der Draht wurde mit Heißkleber an die Scheibe fixiert, die gute Seite nach unten zeigend.

Jetzt kam der schwierige Teil, das Ankleben der Blätter. Dafür nahm ich die Stecknadel wieder runter und strich überschüssigen Kleber am Blatt weg. Auf die Scheibe tropfte ich Alleskleber einmal (sehr) großzügig in der Mitte und partiell am Rand entlang.
Darauf klebte ich ein Blatt an, diese aber noch im Grundzustand und nicht schon aufgefächert. Ich habe lediglich dafür gesorgt, dass die Außenseite des Blattes (da sind 2 “Schenkeln”) etwas gespreizt geklebt wird. Das nächste Blatt kommt dann mit etwas Abstand nebenan usw.

Blütenkreis vollmachen und dann den Kleber etwas antrocknen lassen (ca 5 Minuten). Wichtig ist es, dass in der Mitte alles schön angedrückt bzw. verklebt ist. Der Außenbereich wird nachher noch ausgebessert.
Sollten die Blätter einigermaßen sicher auf ihren Ort bleiben, drückt man die Außenseite etwas rein, so dass die Spitze sich etwas eindrückt.
Alles zurechtrücken und festkleben, nachbessern wenn nötig und wieder stehen lassen. Nach 10-15 Min. schaue ich nochmals drüber um letzte Korrekturen zu machen, dann wird endlich zum Durchtrocknen stehen gelassen.

Unbedingt mit Pinzetten arbeiten! Ohne geht es nicht und ich hatte 2 gehabt: Eine mit feiner Spitze für das Zurechtrücken und eine größere zum Aufsetzen wegen dem besseren Griff.
Bei den spitzen Blättern ist das Platzlassen beim Ankleben nicht nötig, da sollten die Blätter so dicht wie möglich stehen. (Ist einfacher als bei den runden.)
Mit dieser Methode bin ich am besten gefahren. Ich habe auch versucht gleich nach dem Ankleben die Blätter aufzudrücken, aber dann löste es sich meist gleich von der Scheibe mit. Vorher die Blätter formen ging auch nicht für mich.
Ich arbeitete am Abend an die Blüten und ließ sie über Nacht trocknen. Sie waren schön fest und ließen sich nicht mehr verschieben, perfekt!
Etwas Dekoration in der Blütenmitte (mit Heißkleber) und vorerst sind sie fertig. Mir fehlen noch die Blütenblätter aus meinem Hauptstoff, was ich aber noch nicht für das Kleid zugeschnitten habe. Daher muss alles warten, bis weiter an der Kanzashi gearbeitet werden kann.
Im Großen und Ganzem etwas klebrig an den Fingern, aber nicht großartig fummelig. Ich konnte zügig an den Blumen arbeiten und war nicht gefrustet, nachdem ich meine Technik fand. Und ich bin sehr glücklich über das Ergebnis. ^^

6 Kommentare

  • Goldkind

    Deine Blumen und diese Anleitung sind echt klasse, vielen Dank!
    Das macht mir direkt mut, es doch noch mal zu versuchen. (na ja, ehrlich gesagt kribbeln mir schon die finger! *g*)

    Ich finds sehr spannend, dass du die Blütenblätter geklebt und nicht genäht hast… Das sieht tatsächlich etwas unkomplizierter aus! 😀

  • Quini

    Ja, das ist aus unserem Chirugenset. Aber alles schön mit Alkohol geputzt vor Missbrauch.

    Ich finde sticken frickeliger als Blümchen machen …
    xD

  • Quini

    Ich orientiere mich an die Machart, wie es auch die jap. Kanzashi-Macher benutzen (so weit wie ich eben kann).
    Und die kleben es sogar nur mit Reiskleber.
    Bei den Tuts, wo die Blumen genäht werden, fand ich immer das Endprodukt nicht sonderlich schön.

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